Suchergebnis

10/2024

Hohes Wachstum bei Datencentern

Der globale Datencenter-Markt wächst ungebremst weiter. Ein massgeblicher Anteil dieses Wachstums stammt von ‘Hyperscale-Datencentern’, welche von grossen Technologiekonzernen wie Microsoft, Google oder Amazon gebaut werden. Die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen verändert die Anforderungen an Datencenter erheblich. Diese Technologien erfordern mehr Rechenleistung und höhere Rack-Dichten, was neue Designs bedingt und die Standortanforderungen erhöht. Zudem steigt die Nachfrage nach «Colocation», d.h. Kapazitäten in der Nähe der Nutzer, um schnellere Ladezeiten zu gewährleisten.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Die Nachhaltigkeit und der Energieverbrauch von Datencentern sind ein zunehmend wichtigerer Aspekt, denn die Energiekosten und Umweltauswirkungen wachsen steil an. Gefordert ist eine Verbesserung der Energieeffizienz, und dafür gibt es mehrere Ansätze:

Die Kühlung ist der wichtigste Verbrauchsfaktor. Freie Kühlung oder Flüssigkühlung sind gängige Effizienzmassnahmen.
Die Behebung von Verlusten einer suboptimalen Stromverteilung senkt den Energieverbrauch erheblich.
Energie für die Infrastruktur erhöht den Energieverbrauch – Gebäudeautomation hilft, diesen Verbrauch zu reduzieren.
Viele Betreiber von Datencentern setzen auf erneuerbare Energien, um ihren CO2-Fussabdruck zu verringern.

Um in Zukunft «grüne Datencenter» bauen zu können, ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Dieser ermöglicht eine optimierte Energieeffizienz und damit sowohl wirtschaftliche wie auch ökologische Vorteile.

Datencenter im Carnot Capital Portfolio

Schneider Electric hat eine Plattform entwickelt, welche Analyse, Überwachung und Automatisierung von Datencentern ermöglicht. Mit knapp 20% Umsatzanteil sind Datencenter ein wichtiger Teil des Kerngeschäfts. Bei ABB und Hubbell beträgt dieser Anteil rund 10% und trägt ebenfalls substanziell zum Umsatzwachstum bei. Instalco, eine skandinavische Installationsfirma, und Energiekontor, die Wind- und Solarprojekte zum Betrieb von Rechenzentren entwickelt, profitieren ebenfalls. Carel schliesslich, eine neue Portfolioposition, entwickelt fortschrittliche Kühlsysteme, welche auf die Anforderungen von Datencentern zugeschnitten sind.

Weitere Beiträge

Kernkraft – neuer Boom oder Anfang vom Ende?

Kernkraft – neuer Boom oder Anfang vom Ende?

So lautete der Titel einer Diskussionssendung im Fernsehen SRF. Die Antwort hängt stark vom Standpunkt ab. Der Ausbau der Kernkraft verlangsamte sich nach der Katastrophe von Tschernobyl (1986) und kam nach Fukushima (2011) praktisch zum Erliegen, mit Asien (China, Indien) als Ausnahme. Seit sich Europa von russischem Gas losgesagt hat und mit der Reduktion von CO2-Emissionen ernst machen will, geniesst die Kernenergie auch in Europa wieder mehr Unterstützung.

Die grössten Verfechter der Kernkraft kommen aus der IT-Industrie: Für Jensen Huang, CEO von Nvidia, ist Atomstrom quasi die natürliche Energiequelle zum Betrieb der stromfressenden Rechenzentren und Microsoft hat bereits einen langfristigen Bezugsvertrag mit dem havarierten Three-Mile-Island-AKW abgeschlossen.

Einige Schlüsselaspekte

Neben der hohen Zuverlässigkeit und der Klimaneutralität führen die Apologeten der Kernkraft v.a. die höhere Sicherheit und der geringere radioaktive Abfall der neuen Reaktordesigns ins Feld. Zudem verringern AKWs die Abhängigkeit von problematischen Exporteuren fossiler Rohstoffe. Im Wesentlichen aber werden von Befürwortern und Gegnern seit Jahrzehnten dieselben Argumente vorgetragen. Die öffentliche Meinung bleibt gespalten und ist von Land zu Land verschieden.

Die Technik entwickelt sich tatsächlich. Erste SMR – Small Modular Reactors – werden aber kaum vor 2030 in Betrieb gehen. Eine grosse Herausforderung bleibt weiterhin die Wirtschaftlichkeit von Neubauprojekten, wie die neuen Werke in UK und Finnland gezeigt haben. Während bei Solar- und Windprojekte die staatliche Unterstützung rückläufig ist, ist dies bei neuen Atomkraftwerken aktuell (noch?) nicht der Fall.

Bedeutung für Carnot Capital

Die Zukunft der Nukleartechnik bleibt aufgrund hoher Kosten und Sicherheitsbedenken vage, wir verzichten deshallb auf ein direktes Engagement. Zudem wird die Nachhaltigkeit kontrovers beurteilt. Über die letzten 20 Jahre ist die Produktion von Atomstrom global in etwa stabil geblieben. Aufgrund des hohen Wachstums der erneuerbaren und fossilen Stromproduktion hat sich der Anteil auf etwa 10% halbiert. Wertmässig wird aktuell etwa zehnmal in erneuerbare Energien investiert. Wir suchen unsere Anlagechancen darum eher im Management von Stromnetzen, wo die Anforderungen stark gesteigen sind. Schneider Electric, ABB oder auch BKW gehören in diese Kategorie.

1882 wurde das erste britische Kohlekraftwerk von Thomas Edison angefahren, Ende September ging das letzte ausser Betrieb.

5 Gründe für Impact Investing

5 Gründe für Impact Investing

Impact Investing, das nachhaltige und verantwortungsbewusste Investieren, ist für immer mehr Anleger ein Bedürfnis. Rolf Helbling erläutert hier die fünf wichtigsten Gründe, warum Impact Investing enorm wichtig ist und sich finanziell sehr lohnt:

1. Doppelte Rendite (Double Bottom Line):

Impact Investing zielt darauf ab, neben finanziellen Renditen auch positive soziale und ökologische Wirkungen zu erzielen. Investitionen unterstützen Projekte oder Firmen in Bereichen wie Energie sparen, erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz oder Gesundheitsversorgung.

2. Langfristige finanzielle Renditen:

«Unternehmen, die nachhaltige und verantwortungsbewusste Praktiken verfolgen, sind oft besser aufgestellt für langfristigen Erfolg. Der Investmentfokus auf Gesellschaften, welche im Kern einen effizienteren Resourceneinsatz fördern, bildet die Basis für eine attraktive Rendite. Studien zeigen, dass Impact-Anlagen wettbewerbsfähige finanzielle Renditen bieten, indem sie langfristige Chancen nutzen und Risiken, die aus unnachhaltigen Geschäftspraktiken entstehen, mindern.

3. Risikominderung:

Durch die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in die Investitionsentscheidungen können potenzielle Risiken besser identifiziert und gemindert werden. Unternehmen, die nachhaltig agieren, sind oft weniger anfällig für regulatorische Veränderungen und Skandale.

4. Erfüllung persönlicher Werte:

Viele Investoren möchten ihr Kapital in Übereinstimmung mit ihren persönlichen Werten anlegen. Impact Investing ermöglicht es Anlegern, mit ihrem Kapital einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und zur Umwelt zu leisten und gleichzeitig den eigenen ethischen Vorstellungen zu entsprechen.

5. Markt- und Innovationspotenzial:

Impact-Anlagen unterstützen innovative Unternehmen und Technologien, die Lösungen für die grössten Herausforderungen der heutigen Zeit entwickeln. Dies kann zur Schaffung neuer Märkte und Geschäftsmöglichkeiten führen, die langfristig Wachstum und positive Veränderungen im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz fördern.

«Durch Impact-Anlagen bekommen Investoren Gelegenheit, eine wichtige Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen zu spielen und gleichzeitig attraktive finanzielle Renditen zu erzielen.»

Rolf Helbling, Gründer Carnot Capital & Portfolio Manager