Suchergebnis

09/2024

Der Ozean als Quelle für Stromspeicher?

Lithium ist aktuell das am häufigsten verwendete Metall für Batterien, weil es eine relativ hohe Energiedichte ermöglicht. Natrium-Batterien bieten sich jedoch zunehmend als attraktive Alternative an: Natrium ist als Salz  der Ozeane (Natriumchlorid NaCl) unbeschränkt vorhanden und ohne Umweltschäden zu gewinnen. Natrium-Batterien zeichnen sich zudem durch hohe Sicherheit aus, da sie weniger entflammbar sind. Aufgrund der geringeren Energiedichte weisen Natrium-Batterien aber auch Nachteile auf. Sie eignen sich eher für stationäre Anwendungen.

Findige Forscher im Wettrennen

Marktprognosen von Bloomberg oder McKinsey prognostizieren eine Ver-x-fachung des Batteriemarkts auf mehrere Hundert Milliarden. Die klügsten Köpfe sind mit riesigen F&E-Budgets daran, die Nachteile der Natrium-Batterien zu beheben – geringe Spannung und Korrosion der Kathode (Lebensdauer). Tatsächlich wurden nun grosse Erfolge vermeldet. In China sind bereits erste Autos mit Natrium-Batterien auf der Strasse. Der Branchen-Leader BYD investiert mehr als 1 Mrd. USD in ein grosses Produktionswerk. Der andere Branchenprimus, CATL, will mit einer neuen Generation von Natrium-Batterien die Kosten pro Kilowattstunde auf $57 drücken. Eine Autobatterie würde dann weniger als $5’000 kosten.

Die Forschung geht in verschiedene Richtungen, auch mit anderen günstigen Metallen (Magnesium, Aluminium, Zink) wird experimentiert. Gross sind beispielsweise die Erwartungen an Feststoff-Batterien, welche mit grösserer Energiedichte und besserer Sicherheit auftrumpfen. Erste Fabriken sind bereits im Bau und sollen schon ab nächstem Jahr sichere, leistungsstarke Batterien liefern.

Bedeutung für Carnot

Die Batteriepreise sind seit Jahren leicht rückläufig. Mit dem Auftauchen neuer Materialien und Technologien steht nun aber eine deutliche Preissenkung bevor. Aufgrund der hohen Kapitalintensität und grossen Technologierisiken bleibt die Batterproduktion für uns aus Anlegersicht unattraktiv. Trotzdem ist die deutliche Reduktion der Batteriepreise für uns relevant, denn sie macht die Kombination von erneuerbarer Energie mit Speicher preiswerter. Dies löst weitere Investitionen in den Umbau der Energieversorgung aus, wo unsere Portfolio-Firmen involviert sind – vom Engineering über die Technik und die Installation bis hin zur Anlagensteuerung und -optimierung (AFRY, Concentric, ABB u.a.m.).

Schon gewusst?

In amerikanischen Kavernen lagern 700’000 Tonnen Käse. Das ist mehr als die dreifache Jahresproduktion der Schweiz.

 

Weitere Beiträge

Automobilindustrie im Wandel: Innovationen treiben die Mobilität der Zukunft voran

Automobilindustrie im Wandel: Innovationen treiben die Mobilität der Zukunft voran

 

Innovationen in der Automobilindustrie
Die Automobilindustrie erlebt derzeit in zahlreichen Bereichen grosse Entwicklungsschritte:

• ‘Connected Cars’: Das Fahrzeug als digitale Plattform
• Autonomes Fahren: 
Erst Robotaxis, dann Autos
• Elektromobilität: 
Auf dem Vormarsch, vor allem in China
• Alternative Treibstoffe: 
Ergänzung zur E-Mobilität

Die Mobilität verändert sich ganz grundlegend in Richtung vernetzter und autonomer Fahrzeuge. Diese Veränderungen revolutionieren nicht nur die Art und Weise der Fortbewegung, sondern nehmen auch Einfluss auf die Stadtgestaltung, die Arbeitswelt und die Lebensqualität.

 

Digitalisierung und Sensorik als Schlüssel zum Erfolg
Den Kern der Innovationstätigkeit bilden die Kombination aus Sensorik und Rechenleistung (inkl. KI). Datengetriebene Dienstleistungen und vernetzte Mobilität werden zur Norm. In einer besonders starken Marktposition sind Technologieanbieter, welche Sensorik und digitale Technologien erfolgreich integrieren können.

Die Elektromobilität und v.a. das zunehmend autonome Fahren geben den Fahrzeuginsassen Raum, um immer mehr Bedürfnissen nachzugehen – Unterhaltung, Arbeit, Komfort Entspannung… Das wiederum treibt den Bedarf an Sensoren und Chips noch zusätzlich an. Die erwarteten Wachstumsraten bis 2030 reichen je nach Anwendung bis zu über 22%.

 

Bedeutung für Carnot Capital
Trotz der beschriebenen Entwicklungen und trotz günstiger Bewertungen belassen wir die Allokation unserer Automobilzulieferer auf einem relativ tiefen Niveau. Die Halbleiter- und Sensorik-Positionen in Melexis, LEM; Infineon und Xfab machen im Portfolio einen Anteil von gut 10% aus. Dazu kommt Ems-Chemie als Hersteller von Hochleistungspolymeren, die das Fahrzeug leichter und sicherer machen. Mit Sandvik partizipieren wir ausserdem an der Elektrifizierung des Bergbaus: Elektrische Lader und Transporter reduzieren den CO2-Fussabdruck der Metalle und sind zudem produktiver. Die Automotive-Allokation werden wir erhöhen, wenn wir Vertrauen in einen steigende Autoabsatz schöpfen und die Elektromobilität auch im Westen wieder mehr Fahrt aufnimmt.

 

Rolf Helbling / Andres Gujan, 5. Februar 2025

 

Der Monat April im Zeichen der Nachhaltigkeit

Der Monat April im Zeichen der Nachhaltigkeit

Mit dem Frühling erwacht nicht nur die Natur, sondern auch das Bewusstsein für unseren Planeten. Besonders im Monat April rückt der Schutz unserer Umwelt verstärkt in den Fokus, gekrönt durch den internationalen «Tag der Erde» am 22. April. Unter dem diesjährigen Motto «Our Power, Our Planet» wird weltweit die Bedeutung eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen betont. Eine wachsende Rolle spielt dabei Impact Investing, das Kapital gezielt in Unternehmen lenkt, die eine messbare positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft haben. Unsere Fonds tragen dazu bei, indem sie in energie- und ressourceneffiziente Technologien investieren und dabei attraktive Renditen erzielen.

Carnot Capital: Technologiegetriebene Nachhaltigkeit

Bei Carnot Capital sind wir überzeugt, dass technologische Innovationen der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft sind. Anstatt auf Verzicht zu setzen, investieren wir in Unternehmen, deren Produkte und Technologien zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz beitragen. Mit einem verwalteten Vermögen von über 250 Millionen Schweizer Franken und einer annualisierten Performance von über 6 % seit 2007 kombinieren wir erfolgreich ökologische Verantwortung mit finanzieller Attraktivität.

Strategie und Zielsektoren der Carnot Capital Fonds

Unsere Fonds, insbesondere der «Carnot Efficient Resources Fund», investieren global in börsennotierte Unternehmen mit ressourcenschonenden Technologien. Die Auswahl der Unternehmen basiert auf einem Attraktivitätsranking, das Bewertungs- und Qualitätskriterien berücksichtigt. Dabei ist die Kapitalrendite (ROCE) eine zentrale Kennzahl. Die Zielsektoren orientieren sich an den vier klassischen Elementen:

  • Feuer (Energie): Gebäudetechnik, Industrie 4.0, E-Mobilität, erneuerbare Energien.
  • Wasser: Trinkwasseraufbereitung, Abwasserreinigung, Bewässerungsinfrastruktur.
  • Erde: Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Recycling von Rohstoffen.
  • Luft: Abgasreinigung, emissionsarme Brennstoffe.

Attraktive Investitionsmöglichkeiten

Die Fokussierung auf Unternehmen mit nachhaltigen Technologien schafft nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Chancen. Technologien zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz haben exzellente Wachstumsperspektiven, da sie Lösungen für drängende globale Herausforderungen bieten. Investoren profitieren somit von der Kombination aus positiver Umweltwirkung und finanzieller Rendite.

Fazit

Der «Tag der Erde» am 22. April verdeutlicht die Dringlichkeit nachhaltigen Handelns. Impact Investing, wie es von Carnot Capital praktiziert wird, zeigt, dass Investitionen in energie- und ressourceneffiziente Technologien einen messbaren Beitrag zur globalen Nachhaltigkeit leisten können, ohne auf attraktive Renditen zu verzichten. Durch die gezielte Unterstützung von Unternehmen, die innovative Lösungen für Umweltprobleme entwickeln, tragen Investoren aktiv zu einer nachhaltigeren Zukunft bei.

Andres Gujan, Gründer Carnot Capital & Impact Portfolio Manager, April 2025