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09/2024

5 Gründe für Impact Investing

Impact Investing, das nachhaltige und verantwortungsbewusste Investieren, ist für immer mehr Anleger ein Bedürfnis. Rolf Helbling erläutert hier die fünf wichtigsten Gründe, warum Impact Investing enorm wichtig ist und sich finanziell sehr lohnt:

1. Doppelte Rendite (Double Bottom Line):

Impact Investing zielt darauf ab, neben finanziellen Renditen auch positive soziale und ökologische Wirkungen zu erzielen. Investitionen unterstützen Projekte oder Firmen in Bereichen wie Energie sparen, erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz oder Gesundheitsversorgung.

2. Langfristige finanzielle Renditen:

«Unternehmen, die nachhaltige und verantwortungsbewusste Praktiken verfolgen, sind oft besser aufgestellt für langfristigen Erfolg. Der Investmentfokus auf Gesellschaften, welche im Kern einen effizienteren Resourceneinsatz fördern, bildet die Basis für eine attraktive Rendite. Studien zeigen, dass Impact-Anlagen wettbewerbsfähige finanzielle Renditen bieten, indem sie langfristige Chancen nutzen und Risiken, die aus unnachhaltigen Geschäftspraktiken entstehen, mindern.

3. Risikominderung:

Durch die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in die Investitionsentscheidungen können potenzielle Risiken besser identifiziert und gemindert werden. Unternehmen, die nachhaltig agieren, sind oft weniger anfällig für regulatorische Veränderungen und Skandale.

4. Erfüllung persönlicher Werte:

Viele Investoren möchten ihr Kapital in Übereinstimmung mit ihren persönlichen Werten anlegen. Impact Investing ermöglicht es Anlegern, mit ihrem Kapital einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und zur Umwelt zu leisten und gleichzeitig den eigenen ethischen Vorstellungen zu entsprechen.

5. Markt- und Innovationspotenzial:

Impact-Anlagen unterstützen innovative Unternehmen und Technologien, die Lösungen für die grössten Herausforderungen der heutigen Zeit entwickeln. Dies kann zur Schaffung neuer Märkte und Geschäftsmöglichkeiten führen, die langfristig Wachstum und positive Veränderungen im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz fördern.

«Durch Impact-Anlagen bekommen Investoren Gelegenheit, eine wichtige Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen zu spielen und gleichzeitig attraktive finanzielle Renditen zu erzielen.»

Rolf Helbling, Gründer Carnot Capital & Portfolio Manager

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Kernkraft – neuer Boom oder Anfang vom Ende?

Kernkraft – neuer Boom oder Anfang vom Ende?

So lautete der Titel einer Diskussionssendung im Fernsehen SRF. Die Antwort hängt stark vom Standpunkt ab. Der Ausbau der Kernkraft verlangsamte sich nach der Katastrophe von Tschernobyl (1986) und kam nach Fukushima (2011) praktisch zum Erliegen, mit Asien (China, Indien) als Ausnahme. Seit sich Europa von russischem Gas losgesagt hat und mit der Reduktion von CO2-Emissionen ernst machen will, geniesst die Kernenergie auch in Europa wieder mehr Unterstützung.

Die grössten Verfechter der Kernkraft kommen aus der IT-Industrie: Für Jensen Huang, CEO von Nvidia, ist Atomstrom quasi die natürliche Energiequelle zum Betrieb der stromfressenden Rechenzentren und Microsoft hat bereits einen langfristigen Bezugsvertrag mit dem havarierten Three-Mile-Island-AKW abgeschlossen.

Einige Schlüsselaspekte

Neben der hohen Zuverlässigkeit und der Klimaneutralität führen die Apologeten der Kernkraft v.a. die höhere Sicherheit und der geringere radioaktive Abfall der neuen Reaktordesigns ins Feld. Zudem verringern AKWs die Abhängigkeit von problematischen Exporteuren fossiler Rohstoffe. Im Wesentlichen aber werden von Befürwortern und Gegnern seit Jahrzehnten dieselben Argumente vorgetragen. Die öffentliche Meinung bleibt gespalten und ist von Land zu Land verschieden.

Die Technik entwickelt sich tatsächlich. Erste SMR – Small Modular Reactors – werden aber kaum vor 2030 in Betrieb gehen. Eine grosse Herausforderung bleibt weiterhin die Wirtschaftlichkeit von Neubauprojekten, wie die neuen Werke in UK und Finnland gezeigt haben. Während bei Solar- und Windprojekte die staatliche Unterstützung rückläufig ist, ist dies bei neuen Atomkraftwerken aktuell (noch?) nicht der Fall.

Bedeutung für Carnot Capital

Die Zukunft der Nukleartechnik bleibt aufgrund hoher Kosten und Sicherheitsbedenken vage, wir verzichten deshallb auf ein direktes Engagement. Zudem wird die Nachhaltigkeit kontrovers beurteilt. Über die letzten 20 Jahre ist die Produktion von Atomstrom global in etwa stabil geblieben. Aufgrund des hohen Wachstums der erneuerbaren und fossilen Stromproduktion hat sich der Anteil auf etwa 10% halbiert. Wertmässig wird aktuell etwa zehnmal in erneuerbare Energien investiert. Wir suchen unsere Anlagechancen darum eher im Management von Stromnetzen, wo die Anforderungen stark gesteigen sind. Schneider Electric, ABB oder auch BKW gehören in diese Kategorie.

1882 wurde das erste britische Kohlekraftwerk von Thomas Edison angefahren, Ende September ging das letzte ausser Betrieb.

Die Relevanz von Investitionen im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz.

Die Relevanz von Investitionen im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz.

Andres Gujan erläutert, welchen bedeutenden Einfluss diese Investitionen mit sich tragen:

«Ohne den Kapitalmarkt geht es nicht. Es braucht immense Investitionen in die Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz, damit sich die Welt in Richtung einer CO₂-neutralen Kreislaufwirtschaft entwickelt. Auf Unternehmensebene sind diese Investitionen essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Nachhaltigkeit zu verbessern. Wir bei Carnot Capital haben die Expertise, um den Impact einzelner Produkte und Technologien zu beurteilen.»

1. Energieeinsparungen

Die Energieeinsparungen sind ein zentraler Aspekt bei der Bewertung des Impacts von Energieeffizienzmassnahmen. Die Menge an eingesparter Energie wird in der Regel in Kilowattstunden (kWh) gemessen. Ein weiterer wichtiger Indikator ist die prozentuale Reduktion des Energieverbrauchs im Vergleich zum Industriestandard. Diese Werte geben Aufschluss darüber, wie effektiv die Massnahmen sind.

2. Kosteneinsparungen

Monetäre Einsparungen beim Energieverbrauch sind ein wesentlicher Anreiz für Energieeffizienzmassnahmen. Der Return on Investment (ROI) ist hierbei ein zentraler Indikator. Er misst die Rendite der Investition als Verhältnis der Einsparungen beim Energieverbrauch zu den Investitionskosten der Massnahme. Der ROI zeigt, wie schnell sich die Investition amortisiert.

3. CO₂-Emissionen

Die Reduktion von CO₂-Emissionen ist ein weiterer wichtiger Grund für Energieeffizienzmassnahmen. CO₂-Einsparungen sind essenziell, da sie gesetzlich vorgeschrieben sein können, von Kunden verlangt werden oder Teil der Nachhaltigkeitsstrategie sind. Der CO₂-Fussabdruck (Carbon Footprint) von Produkten rückt zunehmend in den Fokus – insbesondere bei Elektroautos. Der Fussabdruck gibt die gesamte Menge an Treibhausgasemissionen an, die über die gesamte Produktionskette eines Produkts entstehen. Die Verringerung dieses Fussabdrucks ist entscheidend, um Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels zu erzielen.

4. Ressourceneffizienz

Ressourceneffizienz zielt auf die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen wie Wasser, Energie, landwirtschaftliche Flächen, Lebensmittel oder Metalle ab. Dazu sollen der Verbrauch reduziert und Abfälle minimiert werden. Nur so lässt sich eine langfristige Versorgung sicherstellen und können grosse ökologische Schäden an unseren natürlichen Lebensgrundlagen vermieden werden. Die Menge an eingesparten Materialien sowie die Reduktion des Abfallaufkommens durch effizientere Nutzung und Wiederverwertung von Materialien sind hierbei zentrale Indikatoren.

5. Produktivitätsverbesserungen

Produktivitätsverbesserungen sind ein wichtiger Vorteil von Energieeffizienzmassnahmen. Der Output pro eingesetzter Energieeinheit sowie Optimierungen in Produktionsprozessen, die zu geringeren Betriebskosten und höherer Effizienz führen, sind entscheidende Indikatoren. Diese Verbesserungen tragen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Optimierung der Betriebsabläufe bei.

6. Soziale und wirtschaftliche Indikatoren

Investitionen in Energie- und Ressourceneffizienz bringen auch soziale und wirtschaftliche Vorteile. Sie schaffen Arbeitsplätze und verbessern die Arbeitsbedingungen durch nachhaltige Umstellungen. Wichtige Indikatoren sind die Anzahl der geschaffenen oder erhaltenen Arbeitsplätze sowie Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und der öffentlichen Gesundheit durch verringerte Umweltverschmutzung und sicherere Technologien. Diese Massnahmen tragen zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung bei und steigern die Lebensqualität.

7. Langfristige Nachhaltigkeit

Langfristige Nachhaltigkeit ist ein zentrales Ziel von Massnahmen zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz. Detaillierte Nachhaltigkeitsberichte, die die langfristigen Auswirkungen der Investitionen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft dokumentieren, sind essenzielle Instrumente. Die Erfüllung von Nachhaltigkeitsstandards und der Erhalt von Zertifizierungen sind weitere Indikatoren für langfristige Nachhaltigkeit.

8. Monitoring und Evaluierung

Kontinuierliche Überwachung und Evaluierung sind entscheidend für den Erfolg von Energieeffizienzmassnahmen. Die Nutzung von Energiemanagementsystemen und anderen Technologien zur kontinuierlichen Überwachung und Analyse der Energie- und Ressourcennutzung ermöglicht eine laufende Bewertung und Optimierung der Massnahmen. Benchmarking – der Vergleich der eigenen Effizienzmassnahmen mit Branchenstandards oder Best Practices – hilft, Fortschritte und Potenziale zu identifizieren.

«Durch die Kombination dieser Methoden und Indikatoren können Unternehmen und Investoren den Impact ihrer Investitionen im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz umfassend bewerten und kontinuierlich verbessern. Diese Massnahmen tragen nicht nur zur Reduktion von Kosten und Emissionen bei, sondern fördern auch eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung.» Andres Gujan, Gründer Carnot Capital & Portfoliomanager

«Die Kombination aus finanziellen Erträgen und positiven gesellschaftlichen Effekten macht globale Impact Fonds zu einer sehr attraktiven und zukunftsorientierten Investitionsmöglichkeit». Andres Gujan, Gründer Carnot Capital & Impact Portfolio Manager

 

Andres Gujan, 3. März 2025